Seit die Bundesregierung große Käufe von batterieelektrischen Autos subventioniert, sind die Verkaufszahlen dramatisch gestiegen. Elektroautos machen jedoch nur 1,2 % des gesamten zugelassenen Bestands des Landes von rund 48 Millionen Fahrzeugen aus.
Ein wichtiger Grund dafür sind neben hohen Preisen und einer prekären Ladeinfrastruktur erhebliche Zweifel an der Umweltfreundlichkeit von Elektroautos.
Letzte Woche schrieb ein Leser in einem Online-Kommentar eines Lesers: „Für mich ist die sogenannte CO2-Bilanz nur eine Masche. Umwelt und Klima kann man mit einem Elektroauto sicher nicht retten, schon gar nicht mit Deutschlands Elektro-Mix. “ Täglich.
Elektroautos auf dem Vormarsch
„Kritiken an Elektroautos entzünden sich meist an zwei Punkten: Zum einen an der energieintensiven Batterieproduktion und zum anderen am Anteil des Stroms, der noch aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird“, sagt Heinrich Helms, Experte für alternative Antriebssysteme bei der Heidelberg Institut für Energie (ifeu), sagte er der DW.
Heinrich Helms vom Heidelberger Energieinstitut forscht an alternativen Antrieben
Neben seiner eigenen Modellierung der Umweltbilanz von Elektrofahrzeugen hat er auch Studien anderer Organisationen zum Thema ausgewertet.
In weiten Teilen der Forschung herrscht Konsens über die Klimabewertung von Elektrofahrzeugen. Unter Berücksichtigung der wichtigsten Faktoren, die bei Produktion und Betrieb eine Rolle spielen, haben Elektroautos heute einen Umweltvorteil gegenüber Autos mit Diesel- oder Benzinmotor. Auch wenn man bedenkt, dass die Batterie irgendwann recycelt und das Auto ein Leben lang mit dem aktuellen Strommix Deutschlands geladen wird.
Aber woher kommt der Strom?
Generell ist auch dieser Umweltvorteil in den letzten Jahren tendenziell gewachsen und liegt laut Helms mittlerweile zwischen 20 und 30 %. Noch vor einem Jahrzehnt haben ähnliche Studien Elektroautos mit effizienten Dieselmotoren gleichgesetzt.
2010 lag der Anteil des Ökostroms in Deutschland jedoch bei rund 16 %. Im Juni dieses Jahres waren es bis zu 48 %. Dies ist einer der Gründe, warum die Führung von Elektrofahrzeugen trotz gleichzeitiger Effizienzgewinne bei Verbrennungsmotoren von Jahr zu Jahr gewachsen ist.
Über die tatsächliche CO2-Bilanz von Elektrofahrzeugen herrscht jedoch selbst unter Experten häufig Uneinigkeit. Erst letzte Woche kam es zu einem intensiven Schlagabtausch.
In einem offenen Brief an die Europäische Union haben Verbrennungsmotor-Experten behauptet, dass die beim Ladevorgang von E-Autos entstehenden CO2-Emissionen aufgrund eines neu entdeckten Rechenfehlers um mindestens zwei unterschätzt werden könnten.
In dem Schreiben wurde auch gefordert, auch künftig Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor weiter zu verwenden – allerdings solche, die mit Biokraftstoffen oder Kunststoffen betrieben werden. Andere Wissenschaftler, die nicht mit dem Fanclub für Verbrennungsmotoren verbunden sind, reagierten sofort.
Vorwürfe unter Forschern
Der Brief wurde unter anderem als „extrem peinlich“ und als „wissenschaftlich zwingender Druckbrief“ beschrieben, der sich bemühte, „Kolbenmotoren“ zu retten.
Der angenommene Rechenfehler war eigentlich eine bewusste Entscheidung und ist seit Jahren ein systematischer Standard.
Es ist jedoch eine seltsame Zeit für solch hitzige Debatten unter Forschern. Viele der Big Player der mächtigen Autoindustrie – allen voran Volkswagen – haben längst die Weichen in Richtung Elektromobilität gestellt.
Auch Helms hält Elektroautos für die beste Umweltlösung, wenn Sie dringend ein Auto brauchen. „Im Allgemeinen wäre es natürlich am besten, das Auto so weit wie möglich zu vermeiden und das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen“, sagte er.
Bei der regenerativen Stromerzeugung sind wir zumindest auf dem richtigen Weg und setzen aktuelle Elektrofahrzeuge besonders effizient ein. Im eigentlichen Automobilherstellungsprozess gibt es jedoch noch andere Herausforderungen.
„Denn früher oder später müssen erneuerbare Energien im Bergbau, beim Rohstofftransport und der Verarbeitung sowie im weiteren Produktionsprozess eingesetzt werden, um eine emissionsfreie Mobilität über den gesamten Lebenszyklus zu erreichen“, sagte Helms. „Diese komplexe Wertschöpfungskette unter einen Hut zu bekommen, ist eine große Herausforderung.“
Eine weitere Herausforderung in Deutschland ist das neue Lieferkettengesetz, das deutsche Hersteller mitverantwortlich für die Menschenrechte und den Umweltschutz ihrer Lieferanten macht.
Dieser Artikel ist dem deutschen Original angepasst.
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