Ifo-Umfrage: Konjunkturabschwächung in Deutschland mildert Fachkräftekrise

Eine Plakatwand für das Ifo-Institut – eine Außenstelle des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München und einer Universität in Dresden. Arnaud Borghi/ZB/DPA

Laut einer am Mittwoch veröffentlichten neuen Umfrage unter deutschen Führungskräften hat sich der chronische und umstrittene Mangel an Fachkräften in Deutschland in den letzten Monaten leicht abgeschwächt, da die Einstellung aufgrund der schwachen Wirtschaft zurückgeht.

Laut der aktuellen Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts in München, einem führenden deutschen Wirtschaftsforschungszentrum, gaben weniger als 34 % der Unternehmen an, zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, im April waren es noch 35 %.

„Die schwache Konjunktur verringert derzeit auch die Nachfrage nach Fachkräften“, sagte Klaus Wohlrabe, Experte des Ifo-Instituts.

In der Industrie meldete jedes vierte Unternehmen Personalprobleme, die auch im Einzelhandel und im Baugewerbe auftraten.

Von Personalengpässen sind vor allem Anbieter betroffen. In der Logistikbranche sind fast zwei Drittel der Unternehmen auf der Suche nach geeigneten Bewerbern.

Zeitarbeitsfirmen, Rechts- und Steuerberater sowie Wirtschaftsprüfer nennen ähnliche Herausforderungen bei der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften für die Besetzung offener Stellen.

Die deutsche Wirtschaft schrumpft, das BIP ging im zweiten Quartal 2024 um 0,1 % zurück. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Juli auf 2,8 Millionen.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sank die Zahl der offenen Stellen auf 703.000.

Wohlrabe warnte jedoch davor, dass der Fachkräftemangel in Deutschland aufgrund des demografischen Wandels – die Bevölkerung altert und der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter sinkt – dauerhaft sein und sich in Zukunft noch einmal verschärfen wird.

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