Berlin — Eine kürzlich für eine Sportsendung eines regionalen öffentlich-rechtlichen Senders in Deutschland durchgeführte Umfrage ergab, dass jeder fünfte Deutsche (21 % der Befragten) lieber mehr weiße Spieler in der deutschen Fußballnationalmannschaft sehen würde. Die für die WDR-Sendung „Sports Inside“ durchgeführte Umfrage löste scharfe Kritik aus, auch Bundestrainer Julian Nagelsmann äußerte sich schockiert.
Nationalspieler Joshua Kimmich bezeichnete die Umfragefrage als „absoluten Unsinn“ und „rassistisch“.
Kimmich betonte die Kraft des Fußballs als verbindendes Element zwischen Nationen, Rassen und Religionen und drückte seine Wertschätzung für die Vielfalt der Mannschaft aus.
„Ich würde wirklich viele Spieler vermissen, wenn sie nicht hier wären. [survey] Löw sagte in einer Pressekonferenz im Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft in Bayern zur Vorbereitung auf das Fußball-Champions-League-Turnier: „Das ist völlig rassistisch und hat in unserer Umkleidekabine keinen Platz.“
Sein Trainer Nagelsmann schloss sich dieser Kritik an.
„Dass ein öffentlich-rechtlicher Sender eine solche Frage stellt, ist rassistisch und völlig verrückt. Wir müssen die Not der Menschen anerkennen, die vor Krieg, wirtschaftlicher Not und Umweltkatastrophen Zuflucht gesucht haben“, sagte er.
Die Umfrage wurde im Rahmen eines Dokumentarfilms mit dem Titel „Einheit, Gerechtigkeit und Vielfalt“ durchgeführt, der die zunehmende Vertretung von Einwanderern in der deutschen Nationalmannschaft in den letzten Jahrzehnten untersucht. WDR-Sportchef Karl Falks erklärte, die Umfrage ziele darauf ab, fundierte Daten zu diesem Thema zu liefern. Auch er äußerte sich besorgt über die Ergebnisse, sie spiegelten jedoch die aktuelle gesellschaftliche Situation in Deutschland wider.
Die Mehrheit der Teilnehmer (65 %) widersprach der Aussage, dass sie lieber mehr weiße Spieler in der Nationalmannschaft hätten. Zwei Drittel der Teilnehmer äußerten sich optimistisch über die vielfältige Mannschaftsaufstellung, 66 % drückten ihre Wertschätzung für die Einbeziehung von Fußballern ausländischer Herkunft aus.
Die Umfrage ergab außerdem, dass 17 % der Teilnehmer sich dafür schämen, dass der derzeitige Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft, Ilkay Gündogan, türkische Wurzeln hat. Doch 67 % stimmten dieser Aussage nicht zu.
Die Kontroverse um die Umfrage hat eine breitere Debatte über Rassismus und Vielfalt in Deutschland ausgelöst und ein Schlaglicht auf die anhaltende Debatte über den Umgang mit Einwanderung und die Integration von Einwanderern in die Gesellschaft geworfen.
Auch der Zeitpunkt der Befragung ist von großer Bedeutung, da sich Deutschland auf die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft vom 14. Juni bis 14. Juli vorbereitet.
„Ich engagiere mich für mein Team, zu dem Spieler mit unterschiedlichem Hintergrund gehören, darunter auch schwarze Spieler“, sagte Nagelsmann während seiner Trainingslager-Pressekonferenz. „Jeder Spieler, der in der Lage ist, Höchstleistungen zu erbringen, ist willkommen, sich der Nationalmannschaft anzuschließen und etwas beizutragen.“ in sein Land.“
Die Dokumentation „Einheit, Gerechtigkeit und Vielfalt“ wird am 5. Juni im WDR, einer regionalen Tochtergesellschaft der ARD, ausgestrahlt.
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