Der Kreislauf begann sich zum Besseren zu verändern. Der heutige Ifo-Index ist ein weiterer Beleg dafür, dass die deutsche Wirtschaft die Talsohle durchschritten hat. Harte Daten für die ersten beiden Monate des Quartals deuten bereits darauf hin, dass die Rezession möglicherweise mehr hinterlassen hat als erwartet. Die starke Aktivität im Bausektor aufgrund des milden Winterwetters und eine technische Erholung im Handel und in der Industrieproduktion dürften den weiterhin schwachen privaten Konsum ausgleichen. Dieser zyklische Aufwärtstrend dürfte sich auch im zweiten Quartal fortsetzen.
Allerdings darf nicht vergessen werden, dass viele konjunkturelle Faktoren nach wie vor die Wirtschaftstätigkeit bremsen. Höhere Ölpreise infolge des militärischen Konflikts zwischen Iran und Israel sowie anhaltende Spannungen im Roten Meer könnten Industrie und Exporte erneut belasten. Darüber hinaus erhöhen die steigenden Insolvenzen und die Ankündigung einzelner Unternehmen über anstehende Arbeitsplatzumstrukturierungen das Risiko einer Arbeitsmarktschwäche in diesem Jahr. Abgesehen von möglichen zyklischen Gegenwinden werden die bekannten strukturellen Schwächen Deutschlands schließlich nicht über Nacht verschwinden und das Tempo der Erholung in diesem Jahr bremsen.
Insgesamt ist der heutige Ifo-Index für die deutsche Wirtschaft optimistischer. Der zyklische Tiefpunkt liegt hinter uns, aber das bedeutet nicht, dass aufgrund struktureller Schwächen eine kräftige Erholung bevorsteht. Eine neue Gefahr dieses Fortschrittszyklus besteht darin, dass er zu politischer Selbstzufriedenheit führen kann.
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