Die deutschen Industrieaufträge gingen im April unerwartet zurück

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag sind die Auftragseingänge in der deutschen Industrie im April unerwartet zurückgegangen. Dies bedeutet den vierten Monat in Folge einen Rückgang, da deutlich weniger Großaufträge als im Vormonat eingegangen sind.

Die Auftragseingänge, die als Indikator für die künftige Geschäftstätigkeit genau beobachtet werden, gingen im Monatsvergleich um 0,2 % zurück, wie aus vorläufigen Daten des Bundesstatistikamts Destatis hervorgeht. Dies deutet darauf hin, dass Europas angeschlagene größte Volkswirtschaft Schwierigkeiten hat, wieder auf die Beine zu kommen.

Das Wirtschaftsministerium erklärte: „Der negative Trend, der seit Jahresbeginn anhält, setzt sich fort, wenn auch in deutlich geringerem Tempo.“

Die vom Finanzdatenunternehmen FactSet befragten Analysten hatten mit einem Anstieg von 0,5 % gerechnet.

Jens Oliver Niklasch, Volkswirt der LBBW-Bank, sagte, dieser Wert stelle zwar nur einen „leichten Rückgang“ dar, er zeige aber „dennoch, wie schwierig es für die Wirtschaft derzeit ist, wieder auf die Beine zu kommen“.

Er sagte, es gebe „keine Wachstumsdynamik“ und fügte hinzu, dass die Unterstützung in Form verbesserter Exporte erfolgen sollte.

Die deutsche Wirtschaft, traditionell der Wachstumsmotor der gesamten Eurozone, steckt in Schwierigkeiten, seit die russische Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 zu höheren Energiekosten führte.

Besonders betroffen war der Schlüsselsektor des verarbeitenden Gewerbes, die Wirtschaft schrumpfte im Jahr 2023 leicht.

Im April gab es einen Rückgang der Bestellungen in Bereichen wie Transportausrüstung und Maschinenbau, während es im Automobilsektor Zuwächse gab, sagte Destatis.

Sie fügte hinzu, dass die Auslandsaufträge aufgrund der schwachen Entwicklung der Eurozone um 0,1 % zurückgingen, während die Inlandsaufträge um 0,3 % zurückgingen.

Trotz des düsteren Bildes wird erwartet, dass sich die Wirtschaft im Jahr 2024 wieder erholt, wenn auch schwach, und einige Indikatoren haben sich in den letzten Monaten verbessert.

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Im April hob die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose für 2024 von zuvor 0,2 % auf 0,3 % an – was allerdings hinter den Prognosen für die gesamte Eurozone zurückbleibt.

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