FRANKFURT – Der deutsche Industriekonzern ThyssenKrupp meldete am Mittwoch Quartalsverluste aufgrund der schlechten Marktbedingungen und der Schwierigkeiten bei der Umstrukturierung seiner Stahlsparte.
Der Stahl- und U-Boot-Konzern verlor im Zeitraum April bis Juni 54 Millionen Euro (59 Millionen US-Dollar), verglichen mit einem Nettogewinn von 83 Millionen Euro im Vorjahresquartal.
Der Umsatz ging auf neun Milliarden Euro zurück.
„Stark gegenläufige Markttrends und Einmaleffekte kompensieren die Fortschritte bei der Transformation von ThyssenKrupp“, sagte Jens Schulte, Finanzvorstand des Konzerns.
Der Konzern verwies insbesondere auf die Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit seinem Geschäft in Indien.
Der bereinigte Betriebsgewinn des Stahlgeschäfts sank im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte auf 100 Millionen Euro, wobei der Konzern „schwache Konjunktur und strukturelle Herausforderungen“ anführte.
Der Essener Konzern bestätigte seine im vergangenen Monat gesenkte Prognose für das Geschäftsjahr.
Das Unternehmen rechnet mit einem Rückgang des Jahresumsatzes um sechs bis acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einem Rückgang des Betriebsgewinns auf rund 500 Millionen Euro.
Thyssenkrupp war ein Symbol der industriellen Stärke Deutschlands, litt jedoch in den letzten Jahren unter sinkenden Preisen und der starken Konkurrenz durch asiatische Konkurrenten, was sich negativ auf sein traditionelles Stahlgeschäft auswirkte.
Der Konzern strebt eine Ausgliederung seiner angeschlagenen Stahlproduktionseinheit an, doch der Prozess erwies sich als schwierig.
Anfang des Jahres vollzog das Unternehmen einen wichtigen Schritt, indem es einen Anteil an eine Gruppe verkaufte, die dem tschechischen Milliardär Daniil Kretinski gehört.
Doch auf der Aufsichtsratssitzung des Konzerns in der vergangenen Woche konnte man sich nicht auf einen langfristigen Finanzierungsplan für die Abteilung einigen.
Thyssenkrupp hatte Anfang des Jahres angekündigt, in seinem Hauptstahlwerk in Duisburg einen Stellenabbau und eine Reduzierung der Produktion zu planen, die genaue Zahl der Verluste steht jedoch noch nicht fest.
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