Deutschland will bis 2030 mindestens 80 % seines gesamten Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien decken und bis 2045 Klimaneutralität erreichen, fünf Jahre früher als die Europäische Union insgesamt.

BERLIN, 18. Juni (Xinhua) – Nach dem Boom auf dem deutschen Solarmarkt im vergangenen Jahr wird die neu installierte Photovoltaik-Leistung im Jahr 2024 voraussichtlich im zweistelligen Prozentbereich wachsen, teilte der Solarverband des Landes (BSW) am Dienstag mit.

Nachdem die Kapazitäten auf privaten Dächern in den letzten fünf Jahren deutlich ausgeweitet wurden, verlagern die Unternehmen laut BSW ihren Fokus nun auf gewerbliche Speichersysteme.

„Solar- und Speichertechnik werden immer mehr zum Standard“, sagte Carsten Korenig, Geschäftsführer des BSW. Ertragsschwache Gewerbedächer und Freiflächen „werden zunehmend mit Hilfe von Solartechnik elektrifiziert.“

Der Branchenverband geht davon aus, dass die Nachfrage auch nach 2024 hoch bleiben wird. Jedes zweite Unternehmen und mehr als 60 Prozent der privaten Immobilienbesitzer in Deutschland sind an einer Investition in eine Solaranlage interessiert, so eine Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag des BSW.

In den ersten vier Monaten dieses Jahres verzeichnete die Bundesnetzagentur mehr als 5 Gigawatt neu in Betrieb genommene Solarkapazität, was einer Steigerung von rund 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Deutschland will bis 2030 mindestens 80 % seines gesamten Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien decken und bis 2045 Klimaneutralität erreichen, fünf Jahre früher als die Europäische Union insgesamt.

Um die Energiewende zu erreichen, verabschiedete die Regierung ein Solarenergiepaket, das Mitte Mai in Kraft trat. Es reduziert die Bürokratie beim Bau und Betrieb von PV-Anlagen und soll den Ausbau der Solarenergie weiter beschleunigen.

Europas größte Volkswirtschaft deckte im ersten Quartal 2024 nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Desatis) 58,4 Prozent ihres Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen, der höchste Anteil, der jemals im ersten Quartal verzeichnet wurde. ■