von
d b a
Übersetzt von
Barbara Santamaria
Veröffentlicht
3. August 2016
Der französische Sportbekleidungs- und Ausrüstungshändler Decathlon weitet seine Aktivitäten in Deutschland aus. „Generell ist der deutsche Markt der interessanteste in Europa, wo wir das größte Potenzial sehen“, sagt Ludger Niemann, Sprecher der deutschen Tochtergesellschaft des Unternehmens.
Vom Campingstuhl für 7,99 £ bis zum Surfbrett für 539,99 £ bietet Decathlon in 34 Filialen in Deutschland überwiegend Eigenmarkenprodukte, aber auch Artikel internationaler Marken an.
Mit einem weltweiten Umsatz von 9,1 Milliarden Euro im vergangenen Jahr und mehr als 1.000 Filialen weltweit gehört der Sportbekleidungs- und -ausrüstungshersteller zu den Großen der Branche. Die Finanzzahlen seines Deutschlandgeschäfts will das Unternehmen allerdings nicht bekannt geben – noch nicht einmal die Anzahl der geplanten Neueröffnungen.
Deutsche Einzelhändler halten das Geschäftsmodell von Decathlon für „absolut brutal“, sagt Werner Heismann, Präsident des Deutschen Sportfachhandelsverbandes. „Sie haben alles im Griff“, fügt Heisman hinzu. Jahrelange Bemühungen lokaler Einzelhändler, sich vor riesigen multinationalen Konzernen zu schützen, sind gescheitert. „Die Sportartikelbranche ist hart umkämpft“, stimmt Steven Klein, Sprecher der Galleria Kaufhof, zu.
Decathlon wird 2017 voraussichtlich vier Filialen in Frankfurt, Wiesbaden, Heidelberg und Stuttgart eröffnen, gefolgt von weiteren Erweiterungen an unangekündigten Standorten. Das Unternehmen wird voraussichtlich auch neue Produktkategorien in seine Filialen aufnehmen.
Unabhängige Sportartikelunternehmen werden es schwer haben, gegen einen so großen Konzern zu bestehen, aber der Fachhandel könnte von den neuen Verbrauchertrends profitieren, sagt Hansjörgen Heinke, Senior Consultant am IFH Köln.
Hynek schätzt den Gesamtwert des deutschen Sportartikelmarkts im Jahr 2015 auf 6,3 Millionen Euro. Rechnet man noch Mützen, Schals, Badebekleidung und Unterwäsche hinzu, könnte der Marktwert steigen. Mit einem Wachstum von 5,7 % gegenüber dem Vorjahr gehört der deutsche Sportartikelmarkt zudem zu den am schnellsten wachsenden weltweit.
Dies spiegelt einen immer beliebter werdenden Modetrend wider und keine besonders berüchtigte Veränderung im deutschen Lebensstil. Laut Hynek sind sogar Sportbekleidung und Schuhe zur akzeptablen Bürokleidung geworden.
Nach wie vor bevorzugen deutsche Verbraucher beim Sport Kleidung bekannter Marken, bei Lifestyle-Kleidung spielt der Markenname jedoch eine untergeordnete Rolle. In diesem Fall können auch Value-Marken ihren Anteil am wachsenden Markt erobern.
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