Der chinesische Staatschef Xi Jinping, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron haben am Montag gemeinsame Gespräche geführt, da die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zunehmend unter Druck geraten.

Im Mittelpunkt der Videokonferenz standen laut einem Sprecher der Bundesregierung die Beziehungen zwischen der EU und China, der internationale Handel, der Klimaschutz und die Biodiversität. Sie erörterten auch die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie, die globale Impfstoffversorgung und andere internationale und regionale Fragen.

Merkel und Macron fordern kurzfristig strengere Ziele zur Reduzierung von Kohlendioxid sowie gemeinsame Anstrengungen zum Schutz der biologischen Vielfalt. In der chinesischen Stadt Kunming findet im Oktober die Konferenz der Vereinten Nationen über Biodiversität statt, während in Kürze die nächste UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow beginnt.

Laut chinesischen Quellen rief Xi in einer Videokonferenz zu „Pluralismus und Kooperation“ auf.

Das letzte Mal, dass die drei Führer miteinander sprachen, war im April. Dann war das Hauptthema Klimaschutz. Seitdem haben die Spannungen zwischen China und der Europäischen Union zugenommen. Europa wirft Peking unfaire Handelspraktiken, Menschenrechtsverletzungen gegen die uigurische Minderheit, Unterdrückung der demokratischen Bewegung Hongkongs und militärische Machtdemonstration in Territorialstreitigkeiten mit seinen Nachbarn vor.

Im Mai hat das Europäische Parlament ein langfristiges Investitionsabkommen zwischen China und der Europäischen Union ausgesetzt. Grund dafür waren die weitreichenden Gegensanktionen, die China im März als Reaktion auf europäische Strafmaßnahmen gegen Beamte verhängte, die die EU für Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang verantwortlich macht.