So ein wunderschönes Haus und so ein wunderschöner Garten. Reden wir nicht darüber, was hinter der Mauer ist.
In „The Zone of Interest“, dem nüchternen und meditativen Drama von Regisseur Jonathan Glazer über eine deutsche Familie, die während des Holocaust ein idyllisches Leben neben dem Konzentrationslager Auschwitz führt, in dem schätzungsweise 1,1 Millionen Menschen lebten, wird viel weggeschaut. Es wurden Männer, Frauen und Kinder getötet, die meisten davon Juden.
Glazers Arbeit ähnelt weniger einem Film als vielmehr einem Kunstwerk, das dazu bestimmt ist, zu hängen, zu bleiben und eine Reaktion hervorzurufen. Es ist ein zutiefst verstörendes, abscheuliches und erschreckendes Werk, das den Zuschauer wahrscheinlich in Ehrfurcht versetzen wird. Es macht keineswegs Spaß, ist aber in vielerlei Hinsicht notwendig.
Christian Friedel spielt Rudolf Höss, den Nazi-SS-Offizier und dienstältesten Kommandanten des Konzentrationslagers Auschwitz. Er lebt mit seiner Familie, darunter auch seiner Frau Hedwig (Sandra Höller, Oscar-Nominierte für „Anatomy of a Fall“), genau diesseits des Lagers.
Die beiden Grundstücke sind durch eine lange Mauer mit Stacheldraht getrennt, wo ständig Schreie, Schüsse und das Summen von Öfen zu hören sind. Aber Hedwig kümmert sich um ihren Garten, und ihre fünf Kinder spielen im sonnendurchfluteten Garten, als wäre ein paar hundert Meter entfernt nie etwas passiert.
Glazers Film, eine Adaption des gleichnamigen Buches von Martin Amis aus dem Jahr 2014, ist in seiner Erzählstruktur locker und herausfordernd, da es an dramatischen Beats mangelt. Hier gibt es keine einfachen Auswege, keine Gewissensbisse und keine erlösenden Handlungsstränge für die Charaktere. Glazer nimmt schwieriges Material und macht es noch schwieriger, mit Schnitten bei fotografischen Negativen, Farbausbrüchen und einem einzigen Blitzvorlauf, der den Betrachter zum Staunen bringt.
Wenn die Ansichten intern und inert sind, ist das beabsichtigt. Die Komponistin Mica Levi trifft sich wieder mit Glazer, nachdem sie 2013 an ihrem ersten Film „Under the Skin“ zusammengearbeitet hatten, und sie sorgt mit ihrer hässlichen, gruseligen Filmmusik für ein heftiges Drama.
Das passt, denn „The Zone of Interest“ ist in vielerlei Hinsicht ein Horrorfilm, da er die Normalisierung menschlicher Gräueltaten flach und banal darstellt. Es ist einmal passiert und es kann wieder passieren, wir erinnern Sie daran. Es ist ein bitterer Film und im schlimmsten Fall unvergesslich: Man möchte sich davon abwenden, kann es aber nicht.
„Interessengebiet“
Note: A-
Bewertet mit PG-13: Für thematisches Material, einige anzügliche Materialien und Rauchen
Dauer der Vorführung: 106 Minuten
In Theatern
agraham@detroitnews.com
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