Die deutsche Siemens AG hat am Donnerstag ihren Jahresausblick angehoben und stellt neben anderen großen europäischen Herstellern fest, dass die wirtschaftliche Erholung von der Coronavirus-Pandemie trotz Teileknappheit und Bedenken hinsichtlich der Verbreitung der Delta-Variablen anzieht.
Die anziehende weltweite Nachfrage nach Infrastruktur- und Fertigungssoftware führte im April-Juni-Quartal zu einem starken Anstieg der Bestellungen bei der Münchener Siemens AG, wobei die Nachfrage des US-Bahnbetreibers Amtrak einen wesentlichen Beitrag dazu leistete.
Siemens sagte, dass die Bestellungen „in allen Produktions- und Berichtsregionen ein zweistelliges Wachstum verzeichneten“.
Das Engineering- und Fertigungsunternehmen hob seine Prognose für das Geschäftsjahr an und schloss sich Volkswagen und Airbus an, um ihre Prognosen für die Geschäftsentwicklung inmitten der globalen Erholung von den schlimmsten Pandemie-Stillständen im April-Juni-Quartal letzten Jahres anzuheben.
Siemens hat gewarnt, dass sein Geschäft von dem gleichen Mangel an Halbleitern für elektronische Komponenten betroffen sein könnte, der zu Produktionskürzungen bei den Autoherstellern geführt hat. Zudem seien steigende Kosten für Rohstoffe, Ersatzteile und Frachtleistungen zu verzeichnen.
Der Auftragsbestand des Unternehmens stieg um 47 % auf 20,5 Milliarden Euro (24,2 Milliarden US-Dollar). Die Zahl stieg um 2,8 Milliarden Euro bei den von Amtrak vergebenen Aufträgen zum Bau von 73 Zügen im Werk des Unternehmens in Sacramento, Kalifornien.
Der Auftragsbestand profitierte auch von der Bestellung von Reisebussen in Tschechien und einem Signalsystem in Taiwan. Darüber hinaus verzeichnet Siemens starke Zuwächse bei den Bestellungen von Industriesoftware. Ein Teil der derzeit starken Industrienachfrage ist darauf zurückzuführen, dass Unternehmen ihre Produktion erhöhen, um Lagerbestände und Reserven aufzufüllen, um das Risiko einer Unterbrechung ihrer Lieferketten zu mindern.
Siemens-Chef Roland Bosch profitiere von einer „starken konjunkturellen Erholung in unseren wichtigsten Industriebranchen. Dazu gehören beispielsweise die Automobilindustrie, der Maschinenbau und die Elektronik, aber auch der Infrastrukturmarkt, darunter Bereiche wie Stromverteilung und Rechenzentren.“ und Transport.“
Siemens hat seine Prognose für den Jahresüberschuss in diesem Jahr auf 6,1 Milliarden – 6,4 Milliarden Euro angehoben, von der vorherigen Prognose von 5,7 Milliarden – 6,2 Milliarden Euro. Der Nettogewinn für das vierte Quartal, das dritte Finanzergebnis des Unternehmens, betrug 1,48 Milliarden Euro gegenüber 535 Millionen Euro im Vorjahresquartal.
Der Jahresüberschuss profitierte von einer positiven Entwicklung des Ergebnisses aus nicht fortgeführten Aktivitäten, das im Vorquartal noch einen Verlust von 403 Mio. € auswies.
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