Während die drei Parteien in der Regierung von Olaf Scholz bereits große Schwierigkeiten haben, sich auf ihren Haushaltsentwurf für 2025 zu einigen, spaltet ein neuer Streit die Koalition der Bundeskanzlerin weiter. Unter der Überschrift „Politik fürs Auto“ stellten die Liberaldemokraten am Montag, 12. August, eine Reihe von Maßnahmen vor, die bei ihren sozialdemokratischen und grünen Partnern auf Enttäuschung stießen.
Der Schlüssel liegt im Kurzzeitparken in Innenstädten. Die Freie Demokratische Partei (FDP, rechts) möchte es kostenlos sehen, schlägt jedoch die Einführung einer bundesweiten Dauerkarte vor, ähnlich einem Bahnticket, das für 49 Euro im Monat unbegrenzte Fahrten durch Deutschland ermöglicht.
Um den Autofahrern das Leben zu erleichtern, erschwert die FDP den Bau von Fahrradwegen und Fußgängerzonen.
„Wir wollen nicht immer eine Anti-Auto-Politik, die auf Sanktionen basiert“, sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai bei der Vorstellung des Plans, der auch ein Ende der „Programme der Europäischen Union gegen Dieselfahrzeuge“ verspricht. Sie will Deutschland „attraktiver“ machen für diejenigen, die den Motorsport im Allgemeinen und die Formel 1 im Besonderen weiterentwickeln wollen. „Im Verkehrsbereich wollen wir die Einschränkungen für Autofahrer lockern und uns gegen die von den Grünen propagierte Treuhandpolitik aussprechen“, sagte Djir-Sarai.
'Populismus'
Wenig überraschend lehnten diese die Vorschläge ihrer Bündnispartner ab. „Es macht keinen Sinn, Autos gegen Fußgänger zu parken“, sagte Andreas Audretsch, stellvertretender Vorsitzender der Grünen-Fraktion im Bundestag. „Es ist ein gefährlicher Fehler, zu glauben, dass die Erhöhung der Zahl der Autos die wirtschaftliche Aktivität in den Innenstädten steigert“, sagte Belit Onoy, der grüne Oberbürgermeister von Hannover.
Innerhalb der Sozialdemokratischen Partei von Scholz (SPD, Mitte-Links) war die Reaktion ebenso eisig. „Die FTP nutzt das Thema Auto im Vorfeld der bevorstehenden Regionalwahlen populistisch. [scheduled for September in three Länder in former East Germany]. „Es geht in der Art und Weise, wie es die Verkehrsträger gegeneinander ausspielt, auf die Vision der 1970er Jahre zurück“, sagte der SPD-Verkehrsexperte Detlef Müller.
Die im Osten des Landes traditionell schwache FDP, die bereits in den Landesparlamenten von Sachsen und Brandenburg fehlt, könnte dieses Mal auch aus dem Thüringer Landtag rausgeworfen werden. In dieser Region, in der sie derzeit vier Abgeordnete haben, werden den Liberalen nur 2 bis 3 % der Wahlabsichten zugeschrieben, weit entfernt von den 5 %, die im Regionalparlament vertreten sein sollten.
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