Die Wirtschaftswissenschaftlerin Veronica Grimm warnte die deutsche Koalitionsregierung davor, erneut einen verfassungswidrigen Haushalt zu verabschieden.
Der Ökonom von der Technischen Universität Nürnberg sagte gegenüber der auflagenstarken Bild-Zeitung in deren Sonntagsausgabe, wenn es nicht gelinge, die strengen Regeln zur Begrenzung des Haushaltsdefizits, die so genannte „Schuldenbremse“, zu reformieren, „a Ein guter Demokrat muss Ehrgeiz haben.“ Sich an die Regeln halten oder zurücktreten.
Der Grundsatz der Schuldentilgung wurde in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen.
Grimm, eines der fünf Mitglieder des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage, die „Fünf Weisen“, fügte hinzu, dass die Mitte-Links-Regierungskoalition keinen fragilen Haushalt vorlegen dürfe.
Sollten erneute Klagen gegen den Koalitionshaushalt vor dem Bundesverfassungsgericht Erfolg haben, würde dies die Glaubwürdigkeit der Regierung untergraben.
Sie fügte hinzu, dass es nicht zur Regel werden dürfe, „die Rechtslage zu ignorieren, nur weil die aktuellen Regeln als unangemessen oder falsch erachtet werden“. Andernfalls muss die Mehrheit organisiert werden, um das Schuldenbekämpfungssystem zu kontrollieren.
In den vergangenen Tagen kam es zwischen den drei Koalitionsparteien erneut zu Unstimmigkeiten über den Bundeshaushalt 2025.
Hintergrund sind Pläne, die Finanzierungslücke im Haushalt um insgesamt 8 Milliarden Euro zu verringern.
Finanzminister Christian Lindner von der FDP hatte wegen rechtlicher und wirtschaftlicher Bedenken Gutachten eingeholt. Diese Ansichten bestätigten teilweise die Bedenken, zeigten aber auch Möglichkeiten auf, zumindest einige der Maßnahmen umzusetzen.
Bis Mitte August wollen Lindner, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) eine Einigung erzielen und einen Kabinettsbeschluss herbeiführen.
Die konservative Opposition befürchtet neue Haushaltstricks
Eine Lockerung der Schuldenbeschränkungen wird laut Grimm nicht zielführend sein: „Dieser zusätzliche Spielraum wird in kurzer Zeit aufgebraucht sein und die Diskussionen werden von neuem beginnen.“
Der Ökonom warnt: „Wenn wir ehrlich sind: Es geht nicht hier oder da um fünf Milliarden Euro. Vielmehr müssen wir uns mit den notwendigen strukturellen Anpassungen befassen, um das Land auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten: Der Verteidigungshaushalt muss erhöht werden.“ sowie Bildungsausgaben in den öffentlichen Haushalten und das alles, ohne die Schuldentragfähigkeit zu verlieren.
Sebastian Brehm, Finanz- und Haushaltsexperte der konservativen Oppositionspartei Christlich-Soziale Union, warnte vor neuen Haushaltstricks der Bundesregierung: „Nach meinen Informationen laufen im Kanzleramt Vorbereitungen, mit neuen Tricks die Schulden anzuschieben.“ Spirale, die bereits ihre maximale Grenze erreicht hat, noch weiter.“
„Offenbar wollen sie der Autobahn die Möglichkeit geben, sich durch fiktive Einnahmen, etwa aus der LKW-Maut, unbegrenzt zu verschulden.“
Er fügte hinzu, dass die Regierung beabsichtige, die wahre Höhe der Staatsverschuldung zu verbergen.
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