Der in Laupheim ansässige Betreiber mit 60 Lkw, 50.000 Quadratmetern Lagerfläche und 120 Mitarbeitern berichtete dem Lokalportal schwaebische.de über die Auswirkungen des letztjährigen Zahlenanstiegs in Deutschland auf sein Geschäft und den gesamten nationalen Transportsektor. Er sagt, dass er, obwohl er in der Branche gut etabliert sei, riskante Entscheidungen treffen musste, die sich auf den Betrieb seines Unternehmens auswirken könnten.
Er stellt jedoch fest, dass sein Unternehmen im Vergleich zu anderen immer noch in einer komfortablen Position sei. Ihm zufolge ist die Zahl der Insolvenzen von Schmugglern und Spediteuren in Deutschland seit dem starken Anstieg im Dezember um 35 Prozent gestiegen.
„Es kommt eine Insolvenzwelle. Wir haben 35 Prozent mehr Insolvenzen als im März 2023. Hinzu kommt, dass viele mittelständische Verlader altersbedingt ihre Betriebe verlassen oder mit größeren Reedereien fusionieren. Das wirkt sich auf den Wettbewerb aus. Beim Einkaufen.“ „In einem Supermarkt werden die Kunden merken, dass alles teurer ist, als sich die Mautsätze fast verdoppelten“, sagte Barth auf der Website.
Auch der Spediteur äußerte sich zu den Erhöhungen und verriet, wie stark seine Geschäftskosten gestiegen seien.
„Erstens bleibt es nicht bei 83 Prozent (in Deutschland wurden im Dezember 2023 bestimmte Kfz-Mautsätze erhöht – Anm. d. Red.). Rechnet man die Leerkilometer hinzu, sind es sogar 100 Prozent. Konkret: Im Januar 2024 mussten wir rund 105.000 Euro Maut zahlen. Im Januar 2023 werden es nur noch 55.000 Euro sein, das ist eine Verdopplung“, rechnete der badische Unternehmer vor.
Er fügte hinzu, dass sein Unternehmen mit der Belastung zurechtkomme, da seine Kunden die mit der Mauterhöhung verbundenen Kosten weitgehend übernommen hätten. Gleichzeitig räumte Barth ein, dass er auch Transporte durchführen müsse, bei denen ihm durch die höheren Tarife Mehrkosten entstanden seien.
„Das erste Viertel war außergewöhnlich schlecht. Die Frachtraten waren sehr niedrig und die LKW-Ladungen waren reichlich vorhanden. Autofahren war günstiger als vor dem 1. Dezember 2023, als die neuen Lkw-Tarife noch nicht in Kraft waren. „Einen starken Nachfragerückgang gab es in der Bauindustrie, im Maschinenbau und bei den Automobilzulieferern“, betonte der Verlader.
Obwohl sich die deutsche Wirtschaft etwas erholt, stellte er fest, dass sich die TSL-Branche immer noch in einer schwierigen Lage befinde.
„Hohe LKW-Fahrpreise sind in dieser Situation für viele Kollegen eine Katastrophe. Die Branche steckt in der Klemme. Familienunternehmen sind am anfälligsten. Der Kostendruck ist enorm“, betonte er.
Insolvenzen im deutschen Straßenverkehr
Ist die Insolvenzquote in der deutschen TSL-Branche tatsächlich gestiegen, wie die baden-württembergische Spedition schildert? Leider ja. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Januar um mehr als 27,6 Prozent, wobei die höchste Insolvenzhäufigkeit im Transport- und Lagersektor zu verzeichnen war. Auf 10.000 Unternehmen kamen im Januar 2024 in Deutschland 4,7 Insolvenzen; Im TSL-Bereich kam es bei ebenso vielen Unternehmen zu 9,1 Insolvenzen. Auch die Zahl der Unternehmensinsolvenzen stieg im Februar und März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Laut Verband der Insolvenzverwalter Deutschlands (VID) kann zwar noch nicht von Insolvenzwellen gesprochen werden, der Trend im Transportsektor sollte jedoch nicht außer Acht gelassen werden.
Der Bundesverband Logistik und Verkehr (BLV-pro) warnte jüngst, dass der Transportbranche ein deutlicher Anstieg der Insolvenzen bevorstehe. Unternehmen, die vom aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Klima betroffen sind, stehen vor schwierigen Entscheidungen und müssen sich an neue Realitäten anpassen.
Unter Berufung auf Insider schätzte der Verband, dass ein Drittel der Vertragsprämien aufgrund mangelnder Liquidität nicht bezahlt werden können und führende Versicherer aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten gegenüber Kunden Verträge kündigen.
„Jetzt beginnt für viele die Apokalypse“, fasste der Verband die Lage zusammen.
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