Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte bei der Eröffnung zweier neuer Ausstellungen im neuen Museum Humboldt Forum in Berlin die gemeinsame Verantwortung für die Auswirkungen des Kolonialismus.
Bei der Eröffnungsfeier der ersten Sektionen des Museums für Völkerkunde und des Museums für Asiatische Kunst am Mittwoch sagte Steinmeier, dass die Deutschen in der Kolonialzeit Menschen unterdrückt, ausgebeutet, geplündert und getötet hätten. Hier mehr Licht ins Dunkel zu bringen, sei nicht nur etwas für Historiker, fügte er hinzu.
Steinmeier sprach die deutschen Gräueltaten während der Kolonialzeit in Namibia an, bei denen unter deutscher Kolonialherrschaft etwa 75.000 Helden und Nominierte getötet wurden. Es habe noch länger gedauert, dieses Verbrechen zuzugeben, sagte er. „Die Verbrechen von damals wirken bis heute nach.“
Steinmeier sagte, die Deutschen „können die tiefen Wurzeln des Alltagsrassismus nur verstehen, wenn wir die blinden Flecken in unserer Erinnerung beleuchten und mehr denn je mit unserer Kolonialgeschichte umgehen!“
Auch die nigerianische Schriftstellerin Simanda Enjosi, die an der Zeremonie teilnahm, wies in ihrer Rede darauf hin, dass die europäischen Nationen ihre Kolonialgeschichte zwar nicht mehr leugnen, sich aber bis heute ihrer Verantwortung entziehen.
Adichi sagte, er wünsche sich mehr Mut, nicht nur den Kritiken zuzuhören, sondern sie auch in die Tat umzusetzen.
Vor der Eröffnung traf sich Steinmeier mit Leitern mehrerer deutscher Völkerkundemuseen und Vertretern ehemaliger deutscher Kolonien, um über die Rolle von Museen bei der Aufdeckung kolonialer Ungerechtigkeiten zu diskutieren.
Vor dem Humboldt-Forum protestierten derweil rund 100 Menschen gegen die rasche Rückgabe der von Deutschland während der Kolonialzeit geplünderten Waren.
Das Humboldt Forum im Herzen Berlins ist ein hochmoderner Museumskomplex, dessen Bau mehrere Hundert Millionen Euro kostet. Es wurde als ethnografisches Museum des 21. Jahrhunderts beschrieben, öffnet aber zu einem wichtigen Zeitpunkt für europäische Museen, da seine Sammlung Gegenstände aus der Kolonialzeit enthält.
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